Zahlreiche Anbieter haben Möglichkeiten für den Online Bereich ihrer GIS-Programme geschaffen. Dabei wurden die Übergänge vom eigenen GIS zum eigenen Online-GIS häufig so gut wie möglich geklärt.
Ungelöst blieb hingegen häufig das Problem der Kommunikation zwischen Systemen verschiedener Hersteller. Zwar können in einer Übergangsphase sämtliche Daten aus dem GIS ohne Internet-Dienste in das GIS mit Internet-Diensten überführt werden. In der Regel ist man jedoch nur kurzzeitig bereitwillig die entstehenden Reibungsverlusten in Kauf zunehmen. Spätestens mit der erneuten Aktualisierung des Datenbestandes im GIS mit Internet-Diensten verstärkt sich das Verlangen nach Lösungen, die auch das andere GIS an die Internet-Dienst anschließen bzw. einen Internet-Dienst etablieren, der beide Systeme unterstützt.
Genau hier setzt Open GIS an. Die Zugriffswege von mehreren GIS zu vereinheitlichen oder zumindest einheitlich aussehen zu lassen, ist das Ziel. An dieser Stelle setzen auch die Bestrebungen des OpenGIS-Konsortiums an, die Interoperabilität von GIS zu fördern. Dies geschieht über Spezifikationen von Software-Schnittstellen, deren Umsetzung dann in der Hand der Hersteller liegt. Es ist vorgesehen, in Zukunft solche Open GIS-konformen Produkte mit einem Gütesiegel zu kennzeichnen.
GIS (Geographische Informationssysteme) ermöglichen zahlreichen Anwendern eine optimale Präsentation wichtiger Informationen bezüglich ihrer verschiedenen Aufgabenstellungen. Open GIS haben gegenüber den Standard GIS Programmen vier entscheidende Vorteile:
Wirtschaftlich günstig
In den häufigsten Fällen dient die GIS Anwendung im Internet einem der folgenden zwei Aspekte:
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Öffentlichkeitsarbeit, Bürgerservice, Dienstleistung oder |
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Teamarbeit in verwaltungsweiten und weltweiten Zusammenhängen innerhalb von Unternehmen oder Institutionen. |
In jedem der Fälle wäre bei der Nutzung des herkömmlichen GIS die Anschaffung zahlreicher kostenintensiver Computerhard- und -software notwendig. Deren Nutzung in der Regel ebenfalls wieder kostenintensiv ist. Open GIS gestattet eine – wirtschaftlich betrachtet – optimalere Anwendung, in vielen Fällen ohne teure Computersysteme und -programme. Die Betreibung ist ortsunabhängig und bedarf lediglich eines Computers mit Internetanschluss.
Die Daten und Informationen, die mittels eines Geographischen Informationssystems präsentiert werden sollen, liegen auf einem oder mehreren zentralen Servern. Auf diesem/n Server/n (bzw. Cluster/n) ist eine Server-Anwendung installiert, mit der beliebige GIS Projekte innerhalb weniger Minuten für eine Präsentation per Intra- oder Internet aufbereitet werden können.
Pflegeleichtigkeit
Präsentationen am Computer verlangen die Hinterlegung einer Vielzahl von Daten. Bisher wurden diese für jede Erhebung neu abgefragt, gesammelt, ausgewertet und am Ende präsentiert. Das bedurfte viel Zeit, Geld und Speicherplatz. Insbesondere bei der Bündelung von zahlreichen Fakten waren die Datenmassen enorm groß. Zahlreiche Daten befinden sich heute bereits auf verwendbaren Internetseiten. Diese können entsprechend Ihrer Angaben einbezogen werden. Somit ist es für Sie als Nutzer lediglich erforderlich, die Daten neu zu ermitteln und zu pflegen, die Sie nicht in der gewünschten Form im Internet aufgefunden haben.
Für die Bedienung der eingerichteten GIS-Oberfläche benötigen Sie keinerlei GIS Kenntnisse und der Computer ist einfach bedienbar.
Aktualität
Daten veraltern schnell und viele Erhebungen sind deshalb in kürzester Zeit unaktuell. Der Vorteil von Internetseiten ist, dass Nutzer ihre Aktualität erwarten. Dazu werden sie von den Anbietern gepflegt und enthaltene Daten meist in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Ein Verweis bzw. ein Zugriff über den entsprechenden Link garantiert somit die Aktualität der benötigten Daten. Bedenkt man, dass die Anzahl der im Netz hinterlegten Karten, die mit Hilfe des Open GIS nutzbar sind, immer weiter ansteigt, ist es dadurch möglich, seinen Kunden ein qualitativ sehr hochwertiges Informationsangebot zu bieten.
Flexibilität
Das Open GIS ist gegenüber den Veränderungen durch seine Anwender absolut unversperrt. Dank der Offenheit des Basissystems ist die Anpassung an deren spezifische Bedürfnisse erreichbar. In zahlreichen Fällen wird sogar eine optimale Problemlösung ermöglicht. Im Gegensatz dazu halten die Standard GIS Programme jeglichen Zugang zu der Software gesperrt und die Nutzer sind somit auf die vorgegebene Struktur beschränkt.
Als Serverkomponenten sind beispielsweise UMN MapServer (Open Source Software) oder SICAD/SD-Internet Map Service (SD-IMS) einsetzbar. Als Standard Client setzen wir z. B. Mapbender© ein, ebenfalls ein Open Source basiertes Software-Projekt. Mapbender© bietet eine Vielzahl nützlicher Komponenten; von diversen Such- und Navigationsfunktionen bis hin zur Digitalisierung von Vektorobjekten über das Netz.
Die Kombination verschiedener Software-Komponenten und -Philosophien (Kommerziell – Open Source) stellt aufgrund der Standardisierung im WebGIS-Bereich heute kein Problem mehr dar. Durch die Standardisierung im Web-GIS Bereich lassen sich in einem Client-Fenster auch Karten von verschiedenen Web-GIS Servern anzeigen. Das funktioniert auch gleichzeitig, d. h. Sie können z. B. in einem Kartenfenster Projekte aus einem UMN Mapserver oder einem ArcIMS Server mit Ebenen aus einem SICAD/SD-IMS Server transparent überlagern. Dafür ist keinerlei Datenkonvertierung notwendig.
Als eine ideale Hintergrundinformationen in einem GIS eignen sich Orthophotographien. Werden sie mit anderen Daten überlagert, können Differenzen umgehend festgestellt werden. Insbesondere wenn die Aktualität der Informationen wichtig ist, sind Orthophotographien somit eine sinnvolle Hilfe.